PsoBest-Registrierung: Ein enormer Zugewinn für Arzt und Patienten

PsoBest-Registrierung: Ein enormer Zugewinn für Arzt und Patienten

Pressemitteilung | Berlin, 26.02.2010 |

Seit 2008 tritt das deutsche Patientenregister PsoBest mit Unterstützung der DDG und des BVDD an, um die Versorgung der Psoriasis-Patienten entscheidend zu verbessern. Das Projekt wird vom Competenzzentrum Versorgungsforschung in der Dermatologie (CVderm) unter der Leitung von Prof. Dr. med. Matthias Augustin in Hamburg betreut. Ziel ist die Gewinnung von Langzeitdaten über Therapieverläufe sowie die Ermittlung des Nutzens, auch für die Lebensqualität der Patienten. Vor kurzem verzeichnete PsoBest die Teilnahme des tausendsten Patienten.

Was bedeutet eine Teilnahme am Psoriasisregister PsoBest im Praxisalltag für Arzt und Patienten? Zwei Dermatologen berichten aus ihren Erfahrungen.

Prof. Dr. med. Kristian Reich (Dermatologikum Hamburg):
Die wichtigsten Werkzeuge von PsoBest sind zwei Fragebögen. Diese machen es sowohl für den Patienten als auch den behandelnden Arzt möglich, über einen längeren Zeitraum Daten zur Schwere der Krankheit, zum Krankheitsverlauf sowie zum Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten zu messen und ständig zu vergleichen. Die Daten werden über einen Zeitraum von 5 Jahren erhoben. Der PASI-Score ist als Schweregrad-Index aus Arzt-Sicht hinreichend bekannt. Der DLQI („Dermatologischer Lebensqualitäts-Index“) gibt darüber hinaus aus Patientensicht Aufschluss über die persönlichen Auswirkungen der Schuppenflechte. Er fragt beispielsweise Parameter wie Scham oder Verunsicherung des Betroffenen ab, aber auch die unmittelbaren Auswirkungen der Psoriasis auf das Privat- und das Berufsleben. Die psychosozialen Auswirkungen der Psoriasis fanden lange Zeit zu wenig Gehör. Auch über den systemische Zusammenhang mit Komorbiditäten wie Diabetes, Herzerkrankungen oder Depression weiß man heute mehr, so dass die Registererfassung dazu beiträgt, tragfähige, einheitliche Konzepte zu entwickeln, die für die Patientenversorgung vorteilhaft sind.

Dr. med. Margit Simon (Hautarztpraxis in Berlin):
Es liegt auf der Hand, dass die Wirksamkeit der dermatologischen Maßnahmen nur unter Überprüfung der individuellen Lebensqualität möglich ist. Der Nutzen des DLQI ist enorm. Die Kombination aus Arzt- und Patientendaten sowie die zentrale Sammlung und Analyse der Daten durch das CVderm können Behandlungen immer weiter optimiert werden. Es ist wichtig, dass die Ärzte den Erfolg einer Therapie erkennen und schnell reagieren können. Für die Therapie des Patienten und ihren Erfolg ist die Registrierung bei PsoBest ein großer Zugewinn. Dermatologe und Patient gehen eine vertrauensvolle Partnerschaft ein, die eine erfolgreiche Behandlung ermöglicht und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Forschung leistet. Es ist wichtig, dass immer mehr Patienten mitmachen.

Prof. Dr. med. Matthias Augustin (Leiter des CVderm und Initiator des Patientenregisters):
Die Langzeitbeobachtung der Therapien ist ein wichtiger Beitrag zur Patientensicherheit. An PsoBest nehmen inzwischen 51 Kliniken, 473 niedergelassene Ärztinnen und ärzte sowie über 1000 Patienten teil. Erkenntnisse über Therapieerfolge entwickeln sich stetig weiter und machen in jüngster Zeit deutliche Fortschritte. Begleiterkrankungen können durch Registerabfragen schneller in ihrer Entwicklung verfolgt werden. Durch PsoBest ist die Qualität der Versorgung von Schuppenflechte-Patienten erheblich gesteigert worden und wird permanent weiter verbessert.

[Foto: Gina Sanders – Fotolia.com]

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